Liedzeit

Sotweed-Factor

2024-04-04

Es gibt nicht so viele meiner Lieblingsbücher, die ich auf Empfehlung von Freunden oder Kollegen kennengelernt habe. The Sotweed-Factor (dt. Der Tabakhändler) hat mir damals ein Eisenbahnkollege dringend nahegelegt. Wofür ich ihm bis heute dankbar bin. Ein sensationeller Roman über die Abenteuer des Ebenezer Cook in Maryland. Der Autor: John Barth.

Natürlich las ich dann andere Bücher von ihm. Zuerst die frühen Werke, The floating Opera und The End of the Road beide sehr gut, aber längst nicht auf der Faktor-Ebene. Dann folgte Giles Goat-Boy, wieder ein großer Roman, den ich aber, ehrlich gesagt, nicht so gut fand.

Und nun folgt eine wahrhaft tragische Geschichte. Jedesmal wenn Barth ein neues Buch herausbrachte, kaufte ich das und war zunehmend irritiert, bis schließlich verzweifelt. Chimera? Nun, ja. Letters? Keine Ahnung, was das sollte. Sabbatical? Noch weniger Ahnung. Tidewater Tales, worin zumindest ansatzweise eine Geschichte erzählt wird. The Last Voyage of Somebody the Sailor klingt doch, als könnte man das lesen. Man kann nicht. Ich jedenfalls nicht.

Mit anderen Worten, von uns gegangen ist ein böser, postmoderner, brillanter Schriftsteller (“Being me is no joke”), der mich früh fesselte, um mich dann umso gemeiner in meinem Unverständnis hat zappeln lassen.

Nach Sailor hatte ich es dann endlich kapiert und aufgehört ihn zu lesen.

Oder soll ich mir jetzt doch noch einmal Letters vornehmen?


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