Liedzeit

Adventure of a Mathematician

2022-07-13

Nach dem Thor-Debakel trifft es sich, dass der nächste Film geschrieben und gedreht von einem gewissen Thor Klein wurde. Ein vergleichsweise low-budget Film. Es geht, wie der Eingeweihte, also ich zum Beispiel, schon richtig vermuten konnte, um Stanisław Ulam, der nämlich, womöglich mit leichter Ironie, seine Autobiographie so benannte. Die fand ich seinerzeit eher enttäuschend, obwohl der Mann sogar Go gespielt hat.

Den Film dagegen recht gut, was daran lag, dass meine Erwartungen nicht hoch waren, und im Vergleich mit dem Marvel-Film so ziemlich alles gut aussehen musste.

Der Mann lebte zu Ausbruch des Krieges (II) schon in den USA und wurde von seinem Freund Johnny von Neumann nach Los Alamos gelockt. Wobei er seinen kleinen Bruder im Stich lassen musste, was wiederum später als Drama aufgebauscht wird. Freundin dagegen wird noch flugs geheiratet. Leider fiel nach dem eher unromantischen Antrag (er will ihr die Aufenthaltsgenehmigung ermöglichen) das Bild aus, aber Philippe Tlokinski spielt Stan charismatisch genug, um glaubhaft zu machen, dass sie annehmen würde.

Der Mann hilft also mit, die Bombe zu bauen, besonders nachher die Wasserstoffbombe, und dass der eine oder andere doch Gewissenskonflikte hatte, will man gerne glauben. Nicht jedenfalls Edward Teller, (von dem welche Band in welchem Lied so schön reimte er sei ein "splendid fella"?). Stan will nicht bei der Wasserstoffbombe mitmachen, tut es aber dann doch und hat die entscheidene Idee.

Ich war mit zwei befreundeten Mathematikern im Kino, von denen dem einen zu wenig Mathematik im Film vorkam, während der andere sich darüber freute, dass das Schottische Café erwähnt wurde. Und unsereins freute sich über die Szene am Strand, als die Gattin dem Patiencen legenden Stan sagte, es käme ja doch immer nur auf Gewinn oder Verlust heraus, und ihm so die Monte Carlo Methode nahelegte.

IMDB

7/10 Alabama


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