Liedzeit

Im Namen der Brise

2025-11-03

Bei der letzten Theater-Besprechung vergaß ich zu erwähnen, dass es sich um den ersten Teil einer Trilologie handelte. Nun also der zweite Teil, bei dem es um Emily Dickinson gehen soll.

Wieder sehen wir sechs Menschen auf der Bühne. Und sechs Papierkörbe. Fünf der Papierkörbe werden im Laufe der Vorstellung benutzt, Dinge werden hineingelgt, Schauspieler stellen ein Bein hinein, einer setzt sich rein. Ein Papierkorb bleibt unbenutzt. Was will uns Herr Marthaler damit sagen?

Es werden Dickinson-Texte so vorgetragen, dass man sie, zumindest akustisch, versteht, was ich schon einmal prima fand. Zwei Bahnschaffner in hübscher Uniform tragen, vermutlich aus Kontrastgründen, technische Bahntexte vor, über Bremsvorgänge zum Beispiel. Klavier wird auch gespielt.

Bevor das ganze losgeht sitzt eine der Protagonistinnen schon an einem Synthesizer und spielt so ungefähr alle 60 Sekunden eine Note. Wirklich schön.

Viel Text hat sie nicht, und wenn sie spricht, kommt mir das eher unprofesionell vor, aber dafür darf sie schließlich auch richtig spielen und dazu singen. Und das absolut beste Stück war Without Love. Das kam mir sehr bekannt vor, ein 80er Dance-Track? Wenn sie das in einer Fußgängerzone spielen würde, hätte sie hundert Zuschauer und selbst ich könnte nicht umhin, zwei Euro in den Hut zu legen. So toll war das. Der Name der Frau, den ich mir merken will: Fee Aviv Dubois.

Without Love. Im Original von den Doobie Brothers. Auch großartig, aber nicht so gut wie die Version von Fee Aviv Dubois.

Die Option auf den dritten Teil habe ich leider abgegeben.

Malersaal


Kommentare

Keine Kommentare bisher.

Kommentar hinzufügen



|