Liedzeit

Richard Thompson

2025-05-06

Richard Thompson hat zusammen mit seiner damaligen Gattin eines meiner Lieblingslieder geschrieben und gesungen, Don’t let a thief steal into your heart, erschienen auf dem Album First Light von 1978.

Das hat er natürlich leider nicht gespielt bei diesem ansonsten großartigen Konzert in der Fabrik. Er erschien zunächst allein auf der Bühne. Punkt acht, wie es sich für einen älteren Herren gehört. 76 ist der Mann. Und er machte sich sogleich über das Publikum lustig, dass sich noch an Fairport Convention erinnerte. Showing your age. Klar, ich konnte soeben das Durchschnittsalter um 3 oder 4 Tage senken.

Absolut fantastisch, was man aus so einer akustischen Gitarre herausholen kann. Und die Sprüche zwischendurch sehr launig. Er erzählte wie er mit Fünfzehn immer in den Marquee Club gegangen sei. Wo die Who gespielt hätten und die Yardbirds mit Eric, what’s his name an der Gittare. Von den gespielten Stücken kannte ich kein einziges, obwohl ich auch einen Thomspon-Greatest-Hits sampler in meiner Sammlung habe. Sie sind auch alle irgendwie ähnlich, gut, bis sehr gut, aber irgendwie auch nicht ganz so toll. Und offensichtlich ärgert es den Mann, das er nicht so erfolgreich war, wie er meint, es verdient zu haben.

Am Ende des ersten Sets kam ein Mundharmonikaspieler auf die Bühne. Und im zweiten dann tatsächlich eine junge Frau, die ein Linda-Klon sein sollte, und sie hat auch ganz anständig gesungen. Aber nichts von First Light. Stattdessen ein paar Stücke von I Want to See the Bright Lights Tonight. Das Publikum applaudierte da besonders stark, was Richard mit den Worten kommentierte, warum sie denn damals nicht die Platte gekauft hätten. Und aktuelle Stücke spielte er auch, die genauso klingen wie das, was er immer gemacht hat. Außer auf First Light.


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