Liedzeit

Thor: Love and Thunder

2022-07-09

In der guten Zeit, die manche Menschen aus biographischen Gründen gut nennen, pflegte die Freundin des Helden vom Schurken entführt zu werden und durfte sich dann gewiss sein, befreit zu werden. Stichwort: Damsel in Distress.

Das war dann irgendwann nicht mehr witzig, gebe ich zu. Die Frau heute ist mindestens ebenso stark und mächtig wie der Held, im Zweifel lieber etwas mehr. (Und nebenbei, in den Comics war Jane Foster Arzthelferin, heute selbstverständlich die weltbeste Astrophysikerin.) Aber als Alternative nun immer eine Schar von Kindern zu Opfern zu machen, ist etwas armselig. Nur weil die keine Lobby haben. Aber auch plot-wise gibt das nichts her. Die sitzen da nur rum und bibbern vor Angst.

Das ist das eine Manko des Films. Christian Bale, der den Schurken spielt (auch da ist heute das pure Böse verpönt, der Mann hat seine Tochter verloren und verfolgt darum nun das verständliche Ziel, alle Götter zu töten) hat zwar visuell gute Szenen, überzeugt aber nicht.

Natürlich ist das auch witzig (Matt Damon als Loki-Darsteller rechtfertigt beinahe den Eintrittspreis) aber überwiegend klamaukig. Und doof. Natalie Portman fand ich im ersten Thor schrecklich, und nun gut, aber nur äußerlich und schauspielerisch. Die Rolle, die sie zu spielen hatte, krebskrank, aber (oder gerade deshalb) Hammer-würdig war leider becheuert.

Die Kampfszenen einfallslos (Hammer oder Axt gegen Schwert). Der Blitz, der dem Zeus (Russell mit absurdem Akzent und Röckchen) geklaut wird, lachhaft.

Leider der schlechteste Thor, und vielleicht der schlechteste Marvel-Film überhaupt (da muss ich noch einmal in mich gehen).

IMDB

5/10 Ratzeburg


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